Hallo liebe Zuhörer. Das Thema dieses Podcasts sind die chronischen Entzündungen. Zu Beginn
jedoch noch ein kleiner Rückblick auf den vorherigen Cast, in dem wir allgemeines zum
Thema Entzündungen und die akuten Entzündungen besprochen haben. Eine Entzündung entsteht
als Antwort auf einen potentiell schädlichen Reiz oder eine Gewebsschädigung. Das Ziel
der Entzündung ist die Beseitigung der Noxze. Entzündungsreaktionen sind also Schutzmechanismen
unseres Körpers. Zu akuten Entzündungen solltet ihr auf jeden Fall wissen, dass die
neutrophilen Granulozyten eine wichtige Rolle spielen und dass man je nach Zusammensetzung
des Exudats und nach steigendem Schweregrad der Entzündung in seröse, fibrinöse, eitrige,
hemorragische und nekrotisierende akute Entzündungen unterteilt. Kommen wir nun aber zum Thema
des heutigen Podcasts, die chronischen Entzündungen. Das sind Entzündungen, die aufgrund der Persistenz
der Noxze über Monate bis Jahre hin anhalten können. Es gibt primär- und sekundärkronische
Entzündungen. Primärkronische Entzündungen beginnen chronisch, so zum Beispiel bei der
Tuberkulose oder bei Autoimmunerkrankungen. Sekundärkronische Entzündungen entstehen
dagegen aus akuten Entzündungen, zum Beispiel aus einer Blasenentzündung oder einer Gastritis.
Wichtig für die chronischen Entzündungen sind die mononukleären Entzündungszellen,
Plasmazellen, Lymphozellen und Makrophagen. Man unterscheidet bei den chronischen Entzündungen
zwischen chronisch-lymphozitären, chronisch-granulierenden und granulomatosen Entzündungen. Chronisch-lymphozitären
Entzündungen sind typisch für Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel der Hashimoto-thyroiditis.
Folge solcher chronischen Entzündungen sind meist Funktionsverluste durch Gewebsuntergänge.
Bei chronisch-granulierenden Entzündungen kommt es zur Entzündung von Granulationsgewebe.
Dieses enthält Makrophagen, Fibroblasten und Kapillaren. Der Zweck des Granulationsgewebes
ist die Demarkation, also die Abgrenzung des entzündeten Gewebes, die Resorption durch
Makrophagen und die Reparatur des Gewebes in Form von Narbenbildung.
Wann kommt es zu solch einer granulierenden chronischen Entzündung? Zum Beispiel durch
sekundär chronifizierte fibrinoese oder eitrige Entzündungen, durch Tromben, Hämatome und
durch abakterielle Entzündungen. Chronisch-granulierende Entzündungen lassen sich in drei Schichten
einteilen. Von innen nach außen sind das die Resorptionszone, die Reparaturzone und ganz
außen die bindige Gewebszone. Nun zu den granulomatösen Entzündungen.
Das sind exudative Entzündungen mit Granulombildung. Granulome sind knotenförmige Ansammlungen
von Makrophagen, Riesenzellen und Epitheloidzellen. Wie kommt es aber zur Granulombildung?
Aufgrund einer Noxie kommt es zur Emigration von Makrophagen in das Gewebe. Sind die Makrophagen
nicht fähig, die Noxie zu beseitigen, wandeln sie sich in Epitheloidzellen um. Das sind
Zellen mit schuhsohlenartigem Kern, die die Noxie ummauern und so vom umgebenden Gewebe
abschotten. Weiterer Bestandteil der Granulome sind die
mehrkernigen Riesenzellen, die durch Fusion von Makrophagen und Epitheloidzellen zu einem
Syncytium entstehen. Solch ein Syncytium entsteht immer dann, wenn mehrere Makrophagen
bemüht sind, die Noxie zu beseitigen. Es lassen sich verschiedene Granulomtypen unterscheiden.
Tuberkuloide-Granulome, Granulome vom Sarkoidose-Typ, Fremdkörper-Granulome, Granulomatös-Eitrige
Granulome und rheumatische Granulome. Zum Abschluss wollen wir euch noch ein paar
wichtige Stichpunkte zu den verschiedenen Granulomtypen mit auf den Weg geben. Das
Tuberkuloide-Granulome erkennt man an der Zentralverkesenden Negrose und Langerhands-Riesenzellen.
Diese langerhandischen Riesenzellen haben ihre Zellkerne feinsäuberlich ringartig in
der Peripherie der Zelle angeordnet. Granulome vom Sarkoidose-Typ enthalten zum Beispiel
Asteroidkörper und Schaumankörper. Im Gegensatz zu den Tuberkuloiden-Granulomen findet man
hier keine verkesenden Negrose im Zentrum des Granuloms.
Das Fremdkörper-Granulome entsteht, wie der Name schon sagt, durch einen Fremdkörper.
Das kann zum Beispiel ein Stück Faden nach einer OP sein, aber auch Holzsplitter, Cholesterin,
Silikate, Urate, Metall, Stärke oder Silikon, das bei Schönheits-OPs verwendet wird. Die
Fremdkörper können durch die Makrophagen nicht vollständig abgebaut werden. Sie werden
stattdessen durch sogenannte Fremdkörper-Riesenzellen umgeben. Das sind mehrkernige Riesenzellen
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:05:21 Min
Aufnahmedatum
2017-02-06
Hochgeladen am
2017-02-06 10:25:04
Sprache
de-DE
Pathogenese chronischer Entzündungen